Massive Schäden durch extremen Schneefall im Mix mit Vermurung und Überschwemmung. Ohne allumfassende Unwetter-Sturmschadenversicherung geht es nicht mehr.
Rund um das erste Dezemberwochenende, zwischen dem 4. und 7. Dezember 2020, waren in ganz Südtirol 8.000 Freiwillige Feuerwehrleute bei über 2.000 Einsätzen unterwegs, für einige war es fast ein Dauereinsatz. Die heftigen Niederschläge und Schneefälle mit Neuschneemengen von bis zu 4 Metern innerhalb von zwei Tagen in höher gelegenen Orten sind sogar für die schneereichen Regionen im Lande extrem. Insbesondere sind die Unwetter, aufgrund von Rutschungen, Steinschlägen, Schneeüberlastungen und Überschwemmungen, mit starken Sachbeschädigungen verbunden. Entweder halten Gebäude dem Druck durch die enormen Schneemassen nicht mehr stand oder ein gefährlicher Mix aus Schnee, Regen, Schlamm und Geröll richtet über Muren, Rutschungen, Überschwemmungen und Lawinen Schaden an Gebäuden und mobilen Gütern an.
„Das hat es doch auch früher gegeben. Warum die Aufregung?“, so ein Kommentar eines Lesers auf einem Südtiroler Online-Nachrichtenportal zu den starken Schneefällen am ersten Dezemberwochenende 2020. Doch ist das wirklich so?
Klimaforscher des Bozner Zentrums für angewandte Forschung „Eurac research“ haben bereits 2018 in einem Dossier zum Klimawandel in Südtirol festgestellt, dass seit den 1960er Jahren die Jahresdurchschnittstemperatur um 1,5 Grad angestiegen ist. So ist auch der November 2020 als außergewöhnlich sonnig in die Wetterannalen eingegangen. Ein Hoch folgte dem nächsten. Damit wurden im November 2020 ungewöhnlich viele Sonnenstunden verzeichnet, der höchste Wert seit mindestens 35 Jahren. Die Temperaturen lagen um ein bis eineinhalb Grad Celsius über dem langjährigen Durchschnitt. Wenig Niederschlag und außerordentlich warme Temperaturen, dass hat es so früher nicht gegeben. Dies, um eine Antwort auf die vorhin aufgeworfene Frage eines Lesers zu geben. Wenn dann, wie am ersten Dezemberwochenende geschehen, plötzlich ein starker Wintereinbruch mit heftigen Niederschlägen bzw. regelrechten Schneemassen ins Land einfällt und dieses in ein regelrechtes Schneechaos stürzt, dann ist in erster Linie auch die Natur mit den plötzlichen Niederschlagsmengen überfordert. Die ausgetrockneten Böden werden durch Starkregen, heftigen und besonders ergiebigen Schneefall, bei wechselnden Temperaturen zwischen kaltem und mildem Wetter auch durch Schneeschmelze aufgeweicht, Geröll löst sich und schließlich rutscht der aufgeweichte Boden ins Tal. Besonders die Kombination aus Schnee, Schneematsch und unstabilem Erdreich ist eine gefährliche und äußerst schlammig zerstörerische Mischung.
Am ersten Dezemberwochenende ist es in Südtirol insbesondere in den Tallagen genau zu solchen extremen Wetterereignissen gekommen und zwar in seiner gesamten Bandbreite. Zunächst starker Schneefall, der bei Nachlassen der tiefen Temperaturen in Regen überging, so dass das Regenwasser nicht mehr ins Erdreich einsickern konnte. In einem renommierten Meraner Hotelbetrieb sind diese unscheinbaren Oberflächengewässer, vermischt mit Erdreich und Geröll, ins Gebäude eingedrungen und haben dort enorme Schäden verursacht. Dieser gefährliche Mix aus Schnee, Regen und Schlamm hat dort für einen Schaden um die 400.000 Euro gesorgt. Glücklicherweise war der Betrieb aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen. Ansonsten hätte das Unternehmen wohl auch starke Umsatzausfälle zu beklagen gehabt.
Schnell wird klar, dass solche extremen Wetterereignisse, die sich laut Klimaforschern und Meteorologen in Zukunft weiter häufen werden, eine massive Bedrohung darstellen, die man kaum verhindern oder eindämmen kann. Daher ist Vorbeugung die beste Maßnahme, um den möglichen und denkbaren schweren Folgen eines Erdrutsches im Rahmen einer allumfassenden Unwetter-Sturmschadenversicherung entgegnen zu können.
Aber nicht nur Überschwemmungs- und Vermurungsschäden sind eine Folge dieser Extremwetterereignisse. Auch Schneedruck und Schneeüberlastung hinterlässt Zerstörung und kann für massive Schäden an Gebäuden sorgen. Wobei das Gewicht des Schnees nicht allein von der Häufigkeit und der Intensität der Schneefälle abhängt. Ausschlaggebend für das Schneegewicht sind vor allem zwei Faktoren. Der Wassergehalt des Schnees und insbesondere der Vereisungsgrad. Daher ist es auch nicht entscheidend für die Schneelast, wie hoch der Schnee auf dem Dach liegt, sondern wie er beschaffen ist. Eine 10 Zentimeter dicke Schneeschicht kann im Extremfall mehr als 100 Kilogramm pro Quadratmeter wiegen, je nach Wassergehalt und Vereisungsgrad. Das bedeutet: Je kompakter der Schnee ist, desto schwerer wird er. Neuer, eher luftiger Pulverschnee wiegt weniger als Nassschnee. Es gibt sogar einen recht einfachen Selbsttest um die Dichte des Schnees zu überprüfen. Lässt sich der Schnee nicht mehr mit der flachen Hand eindrücken, dann wird es kritisch.
Hier eine Übersicht zum besseren Verständnis:
- Ein Quadratmeter 10 cm hoher Pulverschnee wiegt ca. 10 Kilogramm.
- Ein Quadratmeter Nassschnee in derselben Stärke kann bis zu 40 Kilogramm wiegen
- Ein Quadratmeter Eis, Schichtdicke 10 cm, bringt etwa das Zehnfache, rund 100 Kilogramm, auf die Waage.
Besonders belastend für jede Dachstruktur sind abwechselnde Frost-Tau-Perioden. Auch die Wechselfolge von Schnee, Regen, Schnee, Regen sorgt für extreme Belastungssituationen auf den Dächern.
Natürlich hängt es auch von der Form bzw. dem Neigungswinkel eines Daches sowie möglicher Aufbauten ab, ob ein Dach einer hohen Schneelast standhält. Auch die Statik des Gebäudes spielt eine wesentliche Rolle.
Liegt viel Schnee auf einem Dach, so sollte in jedem Fall auf sich bildende Risse in Wänden oder auf knackende Dachbalken geachtet werden. Grundsätzlich empfiehlt es sich immer zu hohe Schneelasten kontinuierlich vom Dach zu räumen. Auch das angesammelte Wasser sollte über Regenfallrohre und Entwässerungseinrichtungen ungehindert abfließen können. Für Hotels- und Gastbetriebe in Höhenlage sind daher Elektro-Heizschleifen empfehlenswert.
Leider können diese Schutzmaßnahmen nicht immer umgesetzt werden und bei einer zu großen Schneelast gibt das Dach in Folge dem Schneedruck nach. Doch außer Dächern, welche durch die Last des Schneedrucks zusammenbrechen können, gibt es noch eine Reihe von weiteren Schäden, die aufgrund des zu hohen Schneegewichtes einen erheblichen Schaden bereiten können. Beispielsweise können am Dach angebrachte Photovoltaik- oder Solaranlagen durch die sich am Dach auftürmende Schneelast beschädigt werden. Stromleitungen und deren Verankerungen können unter der Last reißen. Sogar Kamine, Antennenanlagen und Satellitenschüsseln können durch hohen Schneedruck arg in Mitleidenschaft gezogen werden. Gerade am ersten Dezemberwochenende hat sich gezeigt, wie häufig durch Überlastung auch abgebrochene Äste hochstämmiger Bäume oder gleich ganz aus den Wurzeln gehobene und umgestürzte Bäume an Immobilien aber insbesondere auch an Fahrzeugen Schäden verursachen können.
Ein weiteres neueres Phänomen, dass gerade in höheren windausgesetzten und schneereichen Gebieten für erhebliche Schäden verantwortlich ist, sind sogenannte Windlawinen. Bei dieser Lawinenform ist der Wind sozusagen der „Baumeister“ der Lawine. Wind verfrachtet fallende und bereits abgelagerte Schneemassen und sorgt so auf der Schneedecke für Erosion und Ablagerung. An der Windexponiertenseite eines Hanges kommt es zur Erosion der Schneedecke, an der Windschattenseite zur Ablagerung. Wenn diese Triebschneeansammlungen abrutschen, entfacht sich die zerstörerische Kraft dieser Lawinen, welche Mauern zum Einstürzen und ganze Gebäudeteile dem Erdboden gleich machen kann.
Abseits der Gefahr für Leib und Leben, können all diese Schadensereignisse verheerende Folgen für Ihren Betrieb haben.
Nicht oder nur unzureichend gegen Schäden versichert zu sein, welche durch solche Extremwetterereignisse verursacht werden, erweist sich nicht nur als großer Fehler sondern mit einem Schlag kann auch Ihre gesamte unternehmerische Existenz auf dem Spiel stehen.
Deshalb ist es angesichts der sich häufenden extremen Wetterereignisse unerlässlich im Rahmen Ihrer Betriebsversicherung auch eine allumfassende Unwetter- Sturmschadenversicherung mit eingeschlossen zu haben.
Vorsicht aber, denn nicht jede Unwetter-Sturmschadenversicherung deckt Schäden ab, welche beispielsweise durch Erdrutsch, Felssturz, Steinschlag Vermurung und Überschwemmung verursacht werden. Zudem sollte gerade im Hotel- und Gastgewerbe darauf geachtet werden, dass die bewegliche Einrichtung im Freien, sowie Markisen, Abdeckungen für Freischwimmbäder etc., im Leistungsbereich der Unwetter-Sturmschadenversicherung mitenthalten sind.
Nachdem der harte Winter noch bevorsteht, das nächste Sturmtief über Südtirol und somit die nächste Schneewalze nur eine Frage der Zeit sein wird, empfehlen wir Ihnen jetzt keine Zeit mehr zu verlieren und Ihre bestehende Versicherungspolizze zu kontrollieren. Es ist jetzt ein guter Zeitpunkt sich eingehend mit einer umfassenden Betriebsversicherung inklusive eines optimalen Schutzes vor Schneedruckschäden sowie den Folgen von Überschwemmung, Vermurung, Steinschlag und Erdrutschen zu beschäftigen. GEST Broker, der Versicherungspartner für Südtirols Spitzenhoteliers und Spitzenhotels, berät Sie gerne. Sollten Sie weitere Fragen haben, Ihre bestehende Versicherungspolizze einer fachkundigen Überprüfung unterziehen wollen oder sich über die weiteren individuell notwendigen Versicherungen für Ihren Hotel- und Gastbetrieb interessieren, zögern Sie nicht uns zu kontaktieren.